Wer sein erstes Süßwasseraquarium einrichtet, stellt sich schnell die Frage: Welcher Bodengrund ist der richtige? Sand, Kies, Soil – die Auswahl ist groß. Dabei ist der Bodengrund weit mehr als nur Dekoration: Er beeinflusst Wasserwerte, Pflanzenwachstum und das Wohlbefinden deiner Aquarienbewohner.
Warum der Bodengrund so wichtig ist
Der Bodengrund bildet die Basis deines Aquariums – im wahrsten Sinne des Wortes. Er bietet Halt für Pflanzenwurzeln, dient nützlichen Bakterien als Siedlungsfläche und beeinflusst den biologischen Kreislauf. Auch viele Fische und Wirbellose nutzen ihn aktiv: zum Gründeln, Graben oder zur Nahrungssuche.
Welche Arten von Bodengrund gibt es?
Bildnachweis: © iStock.com – Oksana Ermak – 2221841314
- Feiner Sand eignet sich ideal für grabende oder empfindliche Bodenbewohner wie Panzerwelse. Er verdichtet sich jedoch leicht, was bei starker Schichtdicke zu Sauerstoffmangel führen kann.
- Aquarienkies in der Körnung 1–3 mm ist der klassische Allrounder. Er ist leicht zu reinigen und eignet sich für bepflanzte Becken ebenso wie für Gesellschaftsaquarien.
- Nährboden und Soil (aktive Substrate) sind besonders für Pflanzenaquarien geeignet. Sie geben wichtige Nährstoffe ab, stabilisieren den pH-Wert und fördern das Pflanzenwachstum – ideal fürs Aquascaping.
So findest du den passenden Bodengrund
Die Wahl hängt von deinen Zielen ab:
- Für ein klassisches Anfängerbecken mit robusten Pflanzen und Zierfischen genügt meist einfacher, gewaschener Aquarienkies in Naturfarbe.
- Möchtest du ein üppig bepflanztes Becken starten, lohnt sich ein aktives Substrat, das gezielt Nährstoffe liefert.
- Für ein minimalistisches Layout mit wenig Bepflanzung kannst du auf Quarzsand oder dunklen Kies setzen – das bringt Farben von Fischen besonders gut zur Geltung.
Wieviel Bodengrund wird benötigt?
Für die richtige Menge hilft folgende Faustregel: Beckenlänge (cm) × Beckenbreite (cm) × gewünschte Höhe (cm) / 1000 = Liter Bodengrund. Für ein 60×30 cm Becken mit 5 cm Höhe brauchst du also etwa 9 Liter Material.
Bodengrund richtig einfüllen
Wasche Sand oder Kies vor dem Einfüllen gründlich, um Staub zu entfernen. Besonders wichtig: Der Bodengrund sollte von hinten nach vorne leicht abfallen – das sorgt für Tiefenwirkung und verbessert die Wasserzirkulation. Nährboden (sofern verwendet) kommt immer als erste Schicht, darüber ein abdeckender Kies.
Reinigung und Pflege
Beim Wasserwechsel empfiehlt sich ein Mulmsauger, um Futterreste und Ausscheidungen zu entfernen. Soil sollte allerdings nicht aufgewühlt werden, da sonst Nährstoffe zu schnell freigesetzt werden könnten. Achte bei empfindlichen Pflanzen darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen.
Komplettsets für Einsteiger
Wenn du dir das Leben leichter machen willst, greifst du zu einem Bodengrund-Komplettset oder einem fertigen Kombi-Paket mit Kies und Starterbakterien. Das spart Zeit und ist ideal für den Einstieg.
Der richtige Bodengrund ist das Fundament für ein gesundes Aquarium. Nimm dir etwas Zeit für die Auswahl – und denke daran: Auch mit einfachem Kies lassen sich wunderschöne Becken gestalten. Wichtig ist, dass du dein Aquarium langfristig pflegeleicht und stabil betreiben kannst. Wenn du auf bepflanzte Aquarien setzt, lohnt sich hochwertiger Soil – andernfalls genügt oft schon klassischer Kies in der richtigen Körnung.
Bildnachweis Titelbild: © iStock.com – vojce – 2174227784