Glasfische (Parambassis ranga), auch bekannt als Indische Glasbarsche, gehören zu den beeindruckendsten Süßwasserfischen überhaupt. Ihr nahezu durchsichtiger Körper macht sie zu einem echten Blickfang im Aquarium – doch ihre Haltung stellt gewisse Anforderungen. Dieser Artikel richtet sich an Aquarianer mit Erfahrung, die bereit sind, sich intensiver mit den Bedürfnissen dieser besonderen Art zu beschäftigen.
Herkunft und Lebensraum
Der Glasfisch stammt ursprünglich aus Südasien, insbesondere aus Indien, Bangladesch und Myanmar. Dort bewohnt er langsam fließende oder stehende Gewässer mit dichter Ufervegetation. Im natürlichen Habitat ist er meist in Gruppen unterwegs und bevorzugt eine gut strukturierte Umgebung mit vielen Rückzugsmöglichkeiten.
Glasklarer Körper – eine biologische Besonderheit
Das auffälligste Merkmal des Glasfischs ist sein vollständig transparenter Körper, durch den man Knochen, Organe und das Herz sehen kann. Diese natürliche Transparenz hat dazu geführt, dass Glasfische in der Vergangenheit häufig eingefärbt wurden – eine tierschutzwidrige Praxis, die heute glücklicherweise immer weniger verbreitet ist. Achte beim Kauf unbedingt auf natürlich ungefärbte Tiere.
Haltung und Gruppengröße
Glasfische sind friedliche Schwarmfische und sollten in Gruppen von mindestens 6–8 Tieren gehalten werden. Je größer die Gruppe, desto wohler fühlen sich die Tiere und desto natürlicher ist ihr Verhalten. Aufgrund ihres sozialen Charakters sind sie keine Einzelgänger und benötigen viel Platz zur freien Bewegung sowie ausreichend Deckung in Form von Pflanzen und Wurzeln.
Wasserwerte und Temperatur
- Temperatur: 22–28 °C
- pH-Wert: 6,5–7,5
- Gesamthärte: bis ca. 15 °dGH
Eine stabile Wasserqualität ist essenziell für die Gesundheit dieser sensiblen Art. Regelmäßige Teilwasserwechsel und eine gute Filterung sind Pflicht.
Vergesellschaftung
Glasfische sind friedlich und können mit ruhigen Arten wie Zwergguramis, kleinen Barben oder Panzerwelsen vergesellschaftet werden. Auf hektische, dominante oder nippende Fische sollte verzichtet werden, da Glasfische leicht gestresst reagieren und dann ihre Färbung verlieren oder sich zurückziehen.
Fütterung
In freier Wildbahn ernähren sich Glasfische von kleinen Insekten, Krebstierchen und Zooplankton. Im Aquarium akzeptieren sie hochwertiges Lebend- und Frostfutter besonders gern. Flockenfutter wird teilweise ebenfalls angenommen, sollte jedoch nicht die Hauptnahrung darstellen.

Zucht im Aquarium
Die Zucht von Glasfischen ist möglich, erfordert jedoch Geduld. Die Tiere laichen meist zwischen feinfiedrigen Pflanzen oder Laichmoppen ab. Die Elterntiere fressen den Laich nicht, dennoch empfiehlt sich ein separates Zuchtbecken mit feinem Bodengrund und gut strukturiertem Aufbau. Die Aufzucht der Jungtiere gelingt mit Infusorien und Artemia-Nauplien.
Für wen sind Glasfische geeignet?
Aufgrund ihrer sensiblen Art, hohen Ansprüche an Wasserqualität und des speziellen Futterbedarfs empfehlen sich Glasfische nicht für Anfänger. Wer jedoch über etwas Erfahrung verfügt, ein stabiles Becken führt und Interesse an außergewöhnlichen Arten hat, wird an diesen faszinierenden Fischen viel Freude haben.
Zusammenfassung
Glasfische sind ein echtes Highlight im Süßwasseraquarium – transparent, friedlich und elegant. Ihre Pflege erfordert allerdings eine gewisse Expertise, Fingerspitzengefühl und ein stabiles Aquarium mit ruhigen Mitbewohnern. Für fortgeschrittene Aquarianer, die etwas Besonderes suchen, sind sie eine Bereicherung.
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