Honiggurami im Aquarium: 7 Gründe, warum dieser Anfängerfisch ideal für dich ist.

Honiggurami schwimmt zwischen grünen Wasserpflanzen in einem Süßwasseraquarium

Wenn du ein ruhiges, farbenprächtiges Fischpaar für dein erstes Aquarium suchst, könnte der Honiggurami (Trichogaster chuna) genau das Richtige für dich sein. Diese aus Indien und Bangladesch stammenden Labyrinthfische sind nicht nur pflegeleicht, sondern auch äußerst spannend zu beobachten – besonders während der Balz und Brutpflege. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Haltung, Vergesellschaftung, Futter und Einrichtung.

Was macht den Honiggurami so anfängerfreundlich?

Im Gegensatz zu vielen anderen tropischen Zierfischen sind Honigguramis sehr genügsam. Sie benötigen keine starke Strömung, tolerieren leicht schwankende Wasserwerte und lassen sich schon in Aquarien ab 54 Litern gut halten. Außerdem sind sie äußerst friedlich, was sie zu idealen Beckenbewohnern für Einsteiger macht – auch in Gesellschaft mit anderen sanften Arten.

Steckbrief: Honiggurami

  • Wissenschaftlicher Name: Trichogaster chuna
  • Herkunft: Indien, Bangladesch
  • Größe: 4–5 cm
  • Lebenserwartung: 4–6 Jahre
  • Temperatur: 22–28 °C
  • pH-Wert: 6,0–7,5
  • Gesamthärte: 5–15 °dGH
  • Verhalten: ruhig, eher scheu

Haltung und Aquariumgröße

Ein Pärchen Honigguramis benötigt mindestens ein 54-Liter-Becken. Die Fische schätzen ruhige Zonen mit dichter Bepflanzung, aber auch freien Schwimmraum. Besonders wichtig: Viele Schwimmpflanzen! Denn Honigguramis sind sogenannte Labyrinthfische – sie atmen atmosphärische Luft über ein spezielles Organ. Eine dichte Wasseroberfläche gibt ihnen Sicherheit und unterstützt ihr natürliches Verhalten.

Wie viele Honigguramis sollte man halten?

Die Haltung im Paar ist bei Honigguramis weit verbreitet, allerdings solltest du die Geschlechter genau bestimmen: Ein dominantes Männchen kann ein unterlegenes Männchen unterdrücken. In einem entsprechend großen Becken (ab 80 Litern) ist aber auch eine Haltung von 1 Männchen mit 2–3 Weibchen möglich. Achte bei der Auswahl im Handel darauf, dass die Tiere gesund, aktiv und gut genährt sind. Weibchen wirken meist etwas blasser und fülliger, Männchen intensiver gefärbt. Bei guter Pflege kannst du die ruhige Dynamik dieser Fische jahrelang genießen – ganz ohne Stress oder Revierkämpfe.

Ein sanfter Filter mit geringer Strömung und gedämpftes Licht durch Schwimmpflanzen wie Salvinia oder Limnobium schaffen ideale Bedingungen. Eine Abdeckung ist Pflicht, da die Tiere manchmal zur Luft schnappen und Zugluft krank machen kann.

Vergesellschaftung – mit wem vertragen sie sich?

Honigguramis sind friedlich und können gut mit anderen ruhigen Arten wie:

  • Kardinalfischen
  • Panzerwelsen
  • Kleinen Rasboras
  • Garnelen (Amanos, Red Fire)

vergesellschaftet werden. Auf Revierkämpfe mit anderen Labyrinthfischen (z. B. Zwergfadenfisch) solltest du jedoch verzichten – vor allem in kleineren Becken. Auch quirlige Fische wie Guppys oder Barben stressen die scheuen Honigguramis oft unnötig.

Futter: Was fressen Honigguramis?

In der Natur ernähren sich Honigguramis von kleinen Insektenlarven, Würmern und Aufwuchs. Im Aquarium nehmen sie gern:

  • Feines Granulat oder Flockenfutter
  • Gefrorene Artemia und Cyclops
  • Lebendfutter wie Wasserflöhe oder Enchyträen

Besonderheit: Schaumnestbau und Brutpflege

Männliche Honigguramis bauen bei Laichbereitschaft wunderschöne Schaumnester an der Wasseroberfläche. Nach dem Ablaichen übernimmt das Männchen die Brutpflege, bewacht das Nest und bringt entwichene Eier zurück. Während dieser Zeit sollte man ihn allerdings nicht stören – er kann dann auch mal etwas ruppig werden. Eine gezielte Nachzucht ist für Anfänger mit Geduld durchaus möglich.


Gelber Honiggurami schwimmt vor grünen Wasserpflanzen im Aquarium
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Honiggurami oder Sonnenfadenfisch?

Der „Honiggurami“ ist nicht zu verwechseln mit dem farblich ähnlich wirkenden Sonnenfadenfisch (eine Zuchtform des Zwergfadenfischs). Während Letzterer oft aggressiver und anspruchsvoller ist, bleibt der echte Trichogaster chuna deutlich sanfter. Achte beim Kauf auf eine artgerechte Herkunft und möglichst natürliche Färbung – Wildformen zeigen eher orange bis gelblich-braune Töne.

Geeignete Technik für das Honiggurami-Aquarium

Da Honigguramis stille Wasser bevorzugen, sollte der Filter sehr leise und schwach eingestellt sein. Ideal ist ein Innenfilter mit breitem Auslass oder ein Schwammfilter. Auch eine sanfte LED-Beleuchtung sorgt für Wohlfühllicht ohne Stress.

Pflanzenempfehlungen

Folgende Pflanzenarten sind besonders geeignet:

  • Schwimmpflanzen: Limnobium laevigatum, Salvinia natans
  • Feinblättrige Rückwandpflanzen: Ceratophyllum demersum, Cabomba
  • Bodendecker für ruhige Zonen: Cryptocoryne wendtii

Fazit

Der Honiggurami ist ein wunderbarer Fisch für alle, die ein ruhiges, harmonisches Aquarium suchen und gleichzeitig erste Beobachtungen im Bereich Balzverhalten und Brutpflege machen möchten. Mit seiner sanften Art und leuchtenden Farbe wird er schnell zum Liebling im Becken – ganz ohne komplizierte Anforderungen. Ein echter Geheimtipp unter den Einsteigerfischen!

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