Der Glühlichtsalmler (Hemigrammus erythrozonus) ist einer der beliebtesten Einsteigerfische überhaupt. Mit seinem leuchtend orange-roten Streifen, seinem friedlichen Wesen und seiner unkomplizierten Haltung eignet er sich perfekt für Anfänger, die ein lebhaftes, aber pflegeleichtes Aquarium aufbauen möchten. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über den Glühlichtsalmler wissen musst: von der Beckengröße über die optimalen Wasserwerte bis hin zur richtigen Vergesellschaftung.
Glühlichtsalmler: Herkunft und Besonderheiten
Der Glühlichtsalmler stammt aus Guyana in Südamerika, genauer gesagt aus dem Einzugsgebiet des Essequibo-Flusses. In seiner natürlichen Umgebung lebt er in Schwarzwasserbächen, die durch Huminstoffe aus Laub und Holz leicht bräunlich gefärbt sind. Diese Herkunft erklärt, warum er sich auch in Aquarien mit leicht gedämpftem Licht besonders wohlfühlt.
Typisch für den Glühlichtsalmler ist der namensgebende, orange-rote Leuchtstreifen entlang der Körperseite, der im richtigen Licht beinahe fluoreszierend wirkt. Mit einer Körperlänge von etwa 4–5 cm bleibt er klein und eignet sich hervorragend für Gesellschaftsaquarien ab 60 Litern aufwärts.
Warum ist der Glühlichtsalmler anfängerfreundlich?
Viele Aquarianer stellen sich die Frage, ob dieser kleine Salmler tatsächlich ein guter Anfängerfisch ist. Die Antwort lautet eindeutig: Ja! Dafür sprechen mehrere Gründe:
- Robustheit: Er toleriert eine breite Spanne an Wasserwerten.
- Friedliches Verhalten: Er ist ein typischer Schwarmfisch, der keine Aggressionen zeigt.
- Leichte Fütterung: Er frisst Flockenfutter, Granulat, Frost- und Lebendfutter gleichermaßen.
- Attraktive Optik: Sein Leuchtstreifen macht ihn zu einem echten Hingucker, besonders im Schwarm.
Damit erfüllt er alle Kriterien, die Anfänger sich wünschen: unkompliziert, verträglich und gleichzeitig farbenfroh.
Die richtige Beckengröße
Für einen Schwarm von 8–10 Glühlichtsalmlern sollte ein Beckenvolumen von mindestens 60 Litern eingeplant werden. Je größer das Aquarium, desto schöner wirkt der Schwarm. In Becken ab 100 Litern können Gruppen von 15–20 Tieren gehalten werden, was zu einem besonders eindrucksvollen Schwarmverhalten führt.
Da Glühlichtsalmler lebhafte Schwimmer sind, sollte das Aquarium ausreichend freie Schwimmzonen bieten. Gleichzeitig brauchen sie Rückzugsmöglichkeiten in Form von Pflanzen, die für ein Gefühl der Sicherheit sorgen. Eine dichte Bepflanzung mit freiem Schwimmbereich in der Mitte ist ideal. Tipps zur passenden Gestaltung findest du in unserem Beitrag über den richtigen Bodengrund im Aquarium.
Wasserwerte für den Glühlichtsalmler
Der Glühlichtsalmler ist sehr anpassungsfähig, was die Wasserwerte betrifft. Dennoch gibt es ideale Parameter, bei denen er seine volle Pracht entfaltet:
- Temperatur: 23–28 °C
- pH-Wert: 6,0–7,5
- Gesamthärte: 2–15 °dGH
Wichtiger als die exakte Zahl ist die Stabilität der Wasserwerte. Schwankungen oder Nitritspitzen sind unbedingt zu vermeiden. Wie du deine Werte sicher kontrollierst, erfährst du in unserem Leitfaden Wasserwerte im Aquarium richtig deuten.
Beleuchtung und Einrichtung
Glühlichtsalmler mögen eine eher gedämpfte Beleuchtung, die ihre Farben optimal zur Geltung bringt. Schwimmpflanzen wie Froschbiss oder Salvinia können das Licht angenehm filtern. Als Bodengrund eignen sich dunkle Kies- oder Sandsorten, die den Leuchtstreifen der Tiere zusätzlich hervorheben. Auch Wurzeln und Laub, die Huminstoffe abgeben, sind eine Bereicherung und orientieren sich am natürlichen Lebensraum.
Eine stimmige Beleuchtung ist nicht nur für Pflanzen, sondern auch für das Verhalten der Fische wichtig. Mehr zur Technik erfährst du in unserem Artikel zur Aquariumbeleuchtung.
Fütterung: Was frisst der Glühlichtsalmler?
Die Fütterung gestaltet sich unkompliziert. Der Glühlichtsalmler frisst nahezu jedes handelsübliche Fischfutter. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist dennoch wichtig, um seine Farben zu stärken und ihn gesund zu halten:
- Hauptfutter: Flocken oder Granulat in feiner Körnung
- Ergänzung: Frostfutter wie Cyclops oder Artemia
- Lebendfutter: Mückenlarven oder Daphnien für Abwechslung
Das Futter sollte immer in kleinen Portionen gereicht werden, damit es innerhalb weniger Minuten gefressen wird. So verhinderst du, dass Nährstoffreste die Wasserqualität belasten – ein zentraler Punkt für Anfänger. Mehr zum biologischen Gleichgewicht erfährst du in unserem Beitrag über den Stickstoffkreislauf im Aquarium.

Vergesellschaftung
Glühlichtsalmler sind äußerst friedlich und lassen sich problemlos mit vielen anderen Fischarten vergesellschaften. Ideal sind andere kleine Salmler, Bärblinge oder friedliche Welse wie Panzerwelse. Auch Garnelen und Schnecken sind gute Mitbewohner. Aggressive oder sehr große Fische solltest du hingegen vermeiden, da die kleinen Salmler sonst gestresst werden oder sogar als Beute enden könnten.
Zucht im Aquarium
Die Zucht des Glühlichtsalmlers ist grundsätzlich möglich, aber nicht ganz einfach. Sie benötigen leicht saures, weiches Wasser und sehr feinfiedrige Pflanzen oder Laichmopps als Eiablageplatz. Nach dem Ablaichen sollten die Elterntiere entfernt werden, da sie ihren eigenen Nachwuchs fressen würden. Für Anfänger ist die Nachzucht daher eine Herausforderung, aber ein spannendes Projekt für die Zukunft.
9 wertvolle Tipps für die erfolgreiche Haltung
- Halte Glühlichtsalmler immer im Schwarm von mindestens 8–10 Tieren.
- Plane genügend Freiraum zum Schwimmen ein.
- Dichte Randbepflanzung für Sicherheit und Kontrast.
- Dunkler Bodengrund hebt die Farben hervor.
- Gedämpftes Licht oder Schwimmpflanzen für Wohlbefinden.
- Abwechslungsreiche Ernährung: Trocken-, Frost- und Lebendfutter.
- Regelmäßige, aber moderate Wasserwechsel (20–30 % pro Woche).
- Keine Vergesellschaftung mit aggressiven oder großen Fischen.
- Geduld bei der Zucht – Nachwuchs gelingt nur unter speziellen Bedingungen.
Kombinationsmöglichkeiten im Gesellschaftsaquarium
Besonders schön wirken Glühlichtsalmler in Gesellschaft mit Neonsalmlern, Perlhuhnbärblingen oder friedlichen Zwergbuntbarschen. Auch Garnelenbecken können durch einen Schwarm dieser kleinen Salmler optisch aufgewertet werden, ohne dass die Wirbellosen stark gefährdet sind. Wichtig ist, dass die Mitbewohner ähnliche Ansprüche an die Wasserwerte stellen.
Weiterführende Infos
Mehr über die Art erfährst du in der Datenbank von Seriously Fish, einer etablierten Quelle für Aquaristik. Einen allgemeinen Überblick zu Salmlern findest du außerdem auf Wikipedia.
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