Perlhuhnbärbling für Anfänger – optimaler Fisch für kleine Aquarien.

Perlhuhnbärbling (Danio margaritatus) mit intensiver Färbung im Aquarium

Der Perlhuhnbärbling, wissenschaftlich Danio margaritatus genannt, ist ein kleiner, farbenprächtiger Süßwasserfisch aus Myanmar, der sich durch sein auffälliges Aussehen und sein friedliches Wesen schnell einen Platz in den Herzen vieler Aquarianer erobert hat. Er ist besonders für Einsteiger interessant, da er relativ unkompliziert zu halten ist – sofern ein paar Grundregeln beachtet werden. In diesem Artikel erfährst du alles, was du zur erfolgreichen Haltung, Pflege und eventuellen Nachzucht dieser hübschen Mini-Fische wissen solltest.

Herkunft und Lebensraum

Ursprünglich stammt der Perlhuhnbärbling aus dem Inle-See und umliegenden Gewässern in Myanmar (Burma). Dort lebt er in klaren, oft dicht bewachsenen Tümpeln und Teichen mit weichem, leicht saurem Wasser. Die Entdeckung dieser Art ist noch recht jung: Erst 2006 wurde Danio margaritatus wissenschaftlich beschrieben. Wegen seiner Schönheit war er schnell in der Aquaristik verbreitet, wodurch Wildbestände anfangs unter Druck gerieten. Inzwischen stammen jedoch die meisten Tiere aus Nachzuchten, was für Anfänger ein großer Vorteil ist – sie sind robuster und an das Leben im Aquarium besser angepasst.

Größe, Alter und Verhalten

Perlhuhnbärblinge bleiben sehr klein: Männchen erreichen rund 2,5 cm, Weibchen sind meist geringfügig fülliger, aber nicht länger. Ihre Lebenserwartung liegt bei etwa 3–5 Jahren. Trotz ihrer Größe sind sie äußerst lebendig und zeigen in der Gruppe ein faszinierendes Sozialverhalten.

Wichtig: Diese Fische sind echte Schwarmtiere. Einzelhaltung oder zu kleine Gruppen führen zu Stress, schüchternem Verhalten und reduzierter Farbintensität. Eine Gruppe von mindestens acht bis zehn Tieren sollte es daher sein – je größer, desto besser für das natürliche Verhalten.

Farbpracht und Geschlechtsunterschiede

Männliche Perlhuhnbärblinge sind intensiver gefärbt: Der Körper zeigt ein tiefes Blau mit zahlreichen hellen Punkten, während die Flossen orange oder rötlich gefärbt und meist leicht dunkel umrandet sind. Weibchen sind blasser und haben einen runderen Bauch. Wer eine kleine Gruppe hält, wird schnell feststellen, dass vor allem die Männchen gelegentlich balzen, Reviere abstecken und mit aufgestellten Flossen imponieren – jedoch ohne aggressiv zu werden.

Geeignete Aquariengröße

Für einen kleinen Schwarm reicht bereits ein Aquarium mit 30 Litern Volumen aus – das ist besonders für Einsteiger mit wenig Platz interessant. Dennoch gilt: Je größer das Becken, desto stabiler sind die Wasserwerte und desto natürlicher das Verhalten. Wer zusätzlich Bodentiere oder Garnelen einsetzen möchte, sollte besser auf 54 Liter oder mehr ausweichen.

Einrichtung: Pflanzen, Licht und Bodengrund

Ein naturnah eingerichtetes Aquarium mit vielen Pflanzen, Wurzeln und ruhigen Rückzugsorten ist ideal. Die Fische lieben dichte Pflanzengruppen, durch die sie hindurchschwimmen können. Besonders beliebt sind feinfiedrige Pflanzen wie Javamoos, Hornkraut oder Wasserpest. Auch Schwimmpflanzen sorgen für gedämpftes Licht und ein Gefühl von Sicherheit.

Der Bodengrund sollte möglichst fein und dunkel sein – dadurch kommen die Farben der Tiere besser zur Geltung. Eine sanfte Strömung wird gut toleriert, sollte aber nicht zu stark sein, da die Fische aus eher ruhigen Gewässern stammen.

Wasserwerte und Temperatur

Danio margaritatus ist recht tolerant, was Wasserwerte angeht – solange sie stabil sind. Geeignet sind folgende Werte:

  • Temperatur: 22–26 °C
  • pH-Wert: 6,0–7,5
  • Gesamthärte (GH): 5–15 °dGH
  • Karbonathärte (KH): 2–8 °dKH

Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel (ca. 25–30 % pro Woche) trägt viel zur Gesundheit der Tiere bei. Leitungswasser ist in vielen Regionen ausreichend, kann bei sehr hartem Wasser aber mit Osmosewasser gemischt werden. Ein einfacher Innenfilter reicht aus – wichtig ist vor allem eine möglichst geringe Strömung und eine leise Arbeitsweise, damit die Tiere nicht gestresst werden.

Ernährung im Aquarium

Die kleinen Mäuler der Perlhuhnbärblinge verlangen nach feinem Futter. In freier Wildbahn ernähren sie sich hauptsächlich von Kleinstlebewesen – im Aquarium akzeptieren sie jedoch nach kurzer Eingewöhnung auch hochwertiges Trockenfutter in feiner Körnung. Ergänzt werden sollte das Futterangebot mit Frostfutter (Cyclops, Artemia-Nauplien) oder feinem Lebendfutter. Gerade Lebendfutter fördert das natürliche Verhalten und steigert die Farbenpracht.

Garnelenfutter, Staubfutter für Jungtiere oder zerbröseltes Flockenfutter sind ebenfalls eine gute Wahl. Die Fütterung sollte in kleinen Mengen ein- bis zweimal täglich erfolgen. Überfütterung ist zu vermeiden, da sie schnell zu schlechter Wasserqualität führt.

Vergesellschaftung mit anderen Arten

Dank ihres friedlichen Wesens lassen sich Perlhuhnbärblinge gut mit anderen kleinen, ruhigen Arten vergesellschaften. Ideal sind z. B. Zwergpanzerwelse, kleine Salmlerarten oder Garnelen wie Neocaridina oder Amanogarnelen. Auch Schnecken wie Blasenschnecken oder Rennschnecken können problemlos mit ihnen gehalten werden.

Zu meiden sind hingegen hektische oder deutlich größere Fische wie Sumatrabarben oder Skalare, da sie die kleinen Bärblinge bedrängen oder sogar als Futter ansehen könnten.

Nachzucht im Aquarium

Die Zucht von Danio margaritatus ist im Gesellschaftsbecken zwar möglich, aber selten erfolgreich, da die Eltern den Eiern und Jungfischen nachstellen. Wer züchten möchte, sollte ein separates Aufzuchtbecken einrichten. Ein Laichmopp oder feinfiedriges Moos dient als Eiablage. Nach dem Ablaichen sollten die Elterntiere entfernt werden. Die Eier benötigen rund 3–5 Tage zur Entwicklung. Die Jungfische sind winzig und benötigen anfangs Infusorien oder Staubfutter, bevor sie auf Artemia-Nauplien umgestellt werden können.

Fazit

Der Perlhuhnbärbling ist ein ideales Einsteigertier, das auch erfahrenen Aquarianern viel Freude bereitet. Seine geringe Größe, das friedliche Sozialverhalten und die wunderschönen Farben machen ihn zu einem der besten Anfängerfische überhaupt – vorausgesetzt, man hält ihn im Schwarm und achtet auf eine naturnahe Einrichtung. In einem ruhigen, gut gepflegten Aquarium kann Danio margaritatus über Jahre hinweg ein lebendiger und harmonischer Bewohner sein.

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