Du möchtest mit deinem ersten Aquarium starten und fragst dich, was du alles brauchst? Diese übersichtliche Aquarium Checkliste zeigt dir Schritt für Schritt, welches Equipment, welche Technik und welche Pflanzen du für einen gelungenen Start ins Aquaristik-Hobby benötigst.
1. Das Aquarium selbst
Für Einsteiger eignen sich Komplettsets ab 60 Litern, da sie bereits mit Heizer, Filter und Beleuchtung ausgestattet sind. Achte auf einen stabilen Unterschrank und ausreichend Platz für Wartung und Pflege. Viele Anfänger unterschätzen, wie wichtig ein ruhiger Standort ist – ohne direkte Sonne, aber mit Sichtkontakt, damit das Aquarium in den Alltag integriert wird.
2. Technik – damit das Becken rund läuft
- Filter: Ein leiser Innenfilter reicht für den Start meist aus.
- Heizer: Passend zur Beckengröße – Faustregel: 1 Watt pro Liter Wasser.
- Thermometer: Um die Temperatur zuverlässig im Blick zu behalten.
- Zeitschaltuhr: Für eine konstante Beleuchtungsdauer von etwa 8–10 Stunden täglich.
3. Wasseraufbereitung – so läuft das Einfahren sicher
Damit deine Bakterienkultur im Aquarium stabil starten kann, empfehlen sich bewährte Bakterienpräparate zur schnellen Ansiedlung nitrifizierender Bakterien. Gerade in der Anfangszeit ist Geduld wichtig – auch wenn das Wasser klar aussieht, bedeutet das nicht, dass das Becken biologisch stabil ist.
4. Bodengrund – der richtige Start von unten
Für die meisten Anfänger reicht eine Schicht Nährboden (ca. 1 cm) plus darüber eine 4–6 cm dicke Schicht feiner Aquarienkies (1–3 mm Körnung). Achte darauf, vor dem Einfüllen gründlich zu spülen, damit das Wasser nicht sofort trüb wird. Wenn du Pflanzen einsetzen willst, solltest du auf eine nährstoffreiche Basis achten – in Kombination mit Düngung über die Wassersäule.
5. Pflanzen – lebendig und nützlich
Für den Start empfehlen wir robuste und schnellwachsende Arten wie Wasserpest, Hornkraut, Javafarn oder Anubias. Mit einem Flüssigdünger unterstützt du das Pflanzenwachstum ideal. Zum Einpflanzen oder Fixieren auf Wurzeln ist ein Pflanzengel (Sekundenkleber in Gelform) besonders praktisch. Achte auf genügend Pflanzenmasse zum Start – sie helfen beim Nitratabbau und bieten Rückzugsorte.

6. Wasserpflege & Testen
- Wasseraufbereiter: Besonders bei Leitungswasser mit Chlor empfehlenswert.
- Wassertests: Tröpfchentests für Nitrit, Nitrat, pH, GH, KH sind ideal.
- Aquarienwasser nachfüllen: Dafür bietet sich Wasseraufbereiter an, um Schwermetalle und Schadstoffe zu binden.
Viele Anfänger starten zu schnell mit dem Fischbesatz. Dabei ist die Einfahrphase mit täglicher Kontrolle der Wasserwerte essenziell. Fange erst langsam an Tiere einzusetzen, wenn die Wasserwerte mehr oder weniger stabil sind.
7. Futter für den Anfang
Ein hochwertiges, fein abgestimmtes Futter sichert die Gesundheit deiner ersten Fische. Für kleine Arten sind Flocken ideal, während größere Tiere mit Granulatfutter gut versorgt sind. Füttere sparsam – gerade in der Anfangszeit reicht eine kleine Prise täglich vollkommen aus.
8. Reinigungsutensilien & Zubehör
- Kübel für Wasserwechsel
- Mulmglocke (Bodengrundreiniger)
- Magnet- oder Klingenreiniger für die Scheiben
- Kescher für den Fischfang
- Tuch für nasse Hände – sehr wichtig!
Bereits in den ersten Wochen entsteht Mulm im Bodengrund – das ist normal. Mit einer Mulmglocke kannst du beim Wasserwechsel gezielt reinigen, ohne die Bakterienkultur zu stören.
9. Häufige Anfängerfehler vermeiden
Die häufigsten Probleme entstehen durch Ungeduld. Wer das Becken nicht richtig einfahren lässt oder direkt zu viele Tiere einsetzt, riskiert Nitritprobleme und kranke Fische. Auch das Überfüttern ist ein Klassiker – weniger ist mehr. Lies dich in die Bedürfnisse deiner geplanten Arten gut ein und bereite dich auf Pflege, Verhalten und Vergesellschaftung vor.
10. Einrichtungsideen für dein erstes Aquarium
Für den Einstieg empfehlen sich naturnahe Setups mit Sandboden, Wurzeln und pflegeleichten Pflanzen. Aufwendige Aquascapes sehen zwar toll aus, benötigen aber viel Erfahrung. Wenn du dich inspirieren lassen willst, suche gezielt nach „Low-Tech-Aquarien“ oder „Biotop-Becken“ – sie sind pflegeleicht und optisch ansprechend.
11. Pflegeroutine für die ersten 4 Wochen
Nach dem Einrichten solltest du täglich Temperatur und Wasserwerte kontrollieren. Einmal pro Woche steht ein Teilwasserwechsel (ca. 30 %) an. Filterreinigung ist erst nötig, wenn der Durchfluss sichtbar nachlässt. Pflanzenreste kannst du regelmäßig zurückschneiden – das fördert das Wachstum. Dokumentiere deine Wasserwerte, um die Entwicklung besser zu verstehen.
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