Zwergkrebse im Aquarium: Einsteigerfreundliche Krabbler mit Charakter.

Cambarellus patzcuarensis "Orange" (CPO) Zwergkrebs auf Kies im Aquarium

Zwergkrebse sind eine spannende Ergänzung für viele Süßwasseraquarien – vor allem, wenn du nach ungewöhnlichen, aber dennoch pflegeleichten Bewohnern suchst. Sie sind kleiner als viele denken, farbenfroh und bringen Leben in die unteren Bereiche des Beckens. Richtig gehalten, sind sie auch für Anfänger gut geeignet.

Was sind Zwergkrebse überhaupt?

Zwergkrebse (Gattung Cambarellus) stammen ursprünglich aus den südlichen USA und Mexiko. Im Gegensatz zu größeren Flusskrebsen bleiben sie mit etwa 3–5 cm sehr klein und zeigen ein ruhigeres Verhalten. Sie graben nicht das ganze Becken um und können auch mit kleinen Fischen oder Garnelen vergesellschaftet werden – wenn man ein paar Grundregeln beachtet.

Die beliebtesten Arten für Einsteiger

  • Cambarellus patzcuarensis „Orange“ (CPO): Die wohl bekannteste Zwergkrebsart im Hobby. Leuchtend orange, sehr robust, unkompliziert in Haltung und Zucht.
  • Cambarellus diminutus: Noch kleiner und eher grau-braun gefärbt. Sehr friedlich, aber etwas scheuer als die CPOs.
  • Cambarellus shufeldtii: Eine ursprünglichere Art mit brauner Tarnfarbe – gut geeignet für naturhafte Aquarien mit viel Struktur.

Ansprüche an das Aquarium

Zwergkrebse benötigen kein spezielles Aquarium, sollten aber nicht in Nano-Becken unter 25 Litern gehalten werden. Ideal sind Becken ab 30–54 Litern mit:

  • vielen Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Steine, Röhren)
  • dichter Bepflanzung und Moosen
  • feinerem Bodengrund ohne scharfe Kanten
  • ruhiger, schwach bis moderat strömender Filterung

Die Wassertemperatur darf zwischen 20 und 26 °C liegen, pH-Werte zwischen 6,5 und 8 sind in Ordnung. Bei Osmosewasser empfiehlt sich die gezielte Remineralisierung mit einem speziellen Remineralisierungssalz.


Blauer Cambarellus-Zwergkrebs auf rotem Aquarienkies vor Mooskugel
Bildnachweis: © iStock.com – andriy romagnoli revenko – 1402540503

Fütterung: Was mögen Zwergkrebse?

Als Allesfresser nehmen Zwergkrebse fast alles an – von Garnelenfutter über Fischfutterreste bis zu Gemüse wie Gurke oder Zucchini. Besonders bewährt hat sich jedoch ein spezielles Krebs- oder Garnelenfutter. Damit stellst du sicher, dass deine Tiere mit allen wichtigen Mineralstoffen und Proteinen versorgt sind. Wichtig: Nur in kleinen Mengen füttern, um das Wasser nicht zu belasten.

Verhalten & Vergesellschaftung

Zwergkrebse sind Einzelgänger, aber dennoch recht friedlich – im Vergleich zu ihren größeren Verwandten. Untereinander kann es zu kurzen Rangeleien kommen, ernsthafte Verletzungen sind bei genügend Rückzugsorten aber selten.

Geeignete Mitbewohner sind:

  • Zwerggarnelen (Neocaridina, Caridina)
  • kleine, friedliche Fische wie Endler-Guppys, Boraras oder kleine Panzerwelse
  • keine anderen Krebse oder großen, neugierigen Fische

Zucht im Gesellschaftsaquarium

Die Zucht ist bei Arten wie dem CPO unkompliziert: Die Weibchen tragen nach der Paarung etwa 20–30 Eier unter dem Hinterleib. Nach ein paar Wochen schlüpfen selbstständige Jungtiere. Mit ausreichend Moos und feinem Futter kommen sie meist ohne separates Aufzuchtbecken durch. Wichtig: Auf Kupfer im Leitungswasser achten – dieses ist für junge Krebse besonders giftig!

Was du vermeiden solltest

  • Zu kleine Becken ohne Verstecke → erhöht Aggressionspotenzial
  • Große oder aggressive Fische → führen zu Stress oder Verletzungen
  • Kupferhaltige Medikamente oder Dünger → tödlich für Wirbellose

Ein echter Geheimtipp für Einsteiger

Zwergkrebse wie der CPO sind ideale Kandidaten für alle, die etwas Besonderes im Aquarium halten möchten. Sie sind neugierig, beobachten dich beim Füttern und zeigen ein spannendes Sozialverhalten. Richtig eingerichtet, pflegst du mit ihnen faszinierende Mini-Räuber mit Charme – die auch bei wenig Erfahrung gut gedeihen.

Bildnachweis Titelbild: © iStock.com – vojce – 1497317100