Schnecken zählen zu den interessantesten und zugleich nützlichsten Wirbellosen im Süßwasseraquarium. Sie übernehmen eine wichtige Reinigungsfunktion, sind genügsam und tragen zu einem stabilen biologischen Gleichgewicht bei. Für Einsteiger sind sie daher ideale Aquarienbewohner – vorausgesetzt, man achtet auf die passenden Arten und Bedingungen.
Warum Schnecken im Aquarium sinnvoll sind
Viele Einsteiger fürchten sich zunächst vor einer „Schneckenplage“, dabei können gezielt eingesetzte Arten enorm hilfreich sein: Sie fressen Algenbeläge, abgestorbene Pflanzenreste und Futterreste vom Boden. Damit wirken sie der Wasserbelastung entgegen und helfen, das Aquarium sauber zu halten. Gleichzeitig sind sie faszinierend zu beobachten und bringen Leben in Bodennähe.
Besonders geeignete Arten für Anfänger
- Posthornschnecke (Planorbarius corneus): Robust, pflegeleicht und hübsch gefärbt. Ideal zur Algenkontrolle in kleineren Aquarien.
- Rennschnecke (Neritina sp.): Sehr effektiv gegen Algen, kann sich im Süßwasser jedoch nicht vermehren – keine Plagegefahr!
- Turmdeckelschnecke (Melanoides tuberculata): Wühlt den Bodengrund um und verhindert Faulstellen. Vermehrt sich bei starker Fütterung.
- Blasenschnecke (Physella acuta): Klein, flink und nützlich – allerdings kann sie sich bei Überfütterung stark vermehren.

Haltung und Pflege
Die meisten Schnecken benötigen keine spezielle Pflege. Wichtig ist, dass im Wasser ausreichend Calcium vorhanden ist, um das Gehäuse zu stärken. Osmosewasser sollte daher remineralisiert werden. Futterreste, Algen und Mulm bilden oft schon eine ausreichende Nahrungsbasis. Zusätzlich können Gemüse (z. B. Gurke, Zucchini) oder spezielle Schneckenfuttertabletten angeboten werden.
Vermehrung kontrollieren
Einige Schneckenarten vermehren sich sehr schnell, wenn zu viel gefüttert wird. Die beste Maßnahme gegen eine ungewollte Schneckenexplosion ist daher eine gute Fütterungskontrolle und regelmäßiges Absaugen des Mulms. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, greift zu Arten wie Rennschnecken, die sich im Süßwasser nicht fortpflanzen können.
Schnecken und andere Aquarienbewohner
Die meisten friedlichen Zierfische, Garnelen und anderen Wirbellosen akzeptieren Schnecken als Mitbewohner. Vorsicht ist lediglich bei schneckenfressenden Arten wie Kugelfischen oder bestimmten Buntbarschen geboten. Auch manche Krebse knabbern gerne am Gehäuse, weshalb Schnecken hier besser nicht eingesetzt werden sollten.
Für wen lohnen sich Schnecken?
Für Anfänger, die ihr Aquarium natürlich pflegen und beobachten möchten, sind Schnecken eine tolle Ergänzung. Besonders kleinere Arten passen auch in Nano-Aquarien. Mit dem richtigen Maß an Futter und der Auswahl geeigneter Arten bleibt die Schneckenpopulation im Gleichgewicht – und das Aquarium profitiert von ihrer nützlichen Tätigkeit.
Ob als Algenfresser, Resteverwerter oder einfach nur als dekorative Bodenbewohner – Schnecken sind eine echte Bereicherung für jedes Süßwasseraquarium.
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