Wasserwerte im Aquarium richtig deuten – das musst du wissen.

Farbige Wassertests im Glas auf Farbschablonen zur Bestimmung der Wasserwerte im Aquarium

Die Wasserwerte im Aquarium sind das Herzstück eines stabilen Ökosystems. Sie beeinflussen direkt das Wohlbefinden deiner Fische, Pflanzen und Mikroorganismen. Doch was bedeuten Begriffe wie pH, GH, KH oder Nitrat konkret – und wie hängen sie zusammen? In diesem Beitrag erfährst du, wie du die wichtigsten Wasserwerte richtig einordnest und gezielt steuerst.

pH-Wert – das Maß für den Säuregehalt

Der pH-Wert gibt an, wie sauer oder alkalisch dein Aquarienwasser ist. Ein Wert von 7 gilt als neutral. Werte darunter sind sauer, darüber alkalisch. Die meisten Süßwasserfische fühlen sich bei einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 wohl.

Wichtig: Der pH-Wert hängt eng mit der Karbonathärte (KH) zusammen. Eine stabile KH puffert pH-Schwankungen ab. Sinkt die KH zu stark, kann es zu plötzlichen pH-Abstürzen kommen.

KH – Karbonathärte: Der pH-Stabilisator

Die Karbonathärte (KH) beschreibt den Gehalt an Carbonat- und Hydrogencarbonat-Ionen, die den pH-Wert stabilisieren. Ideal sind Werte zwischen 4 und 10 °dKH – abhängig vom Besatz und der gewünschten pH-Stabilität.

KH lässt sich bei Bedarf gezielt erhöhen, etwa mit dem ARKA KH-Booster. Auch bei Osmosewasser ist eine Remineralisierung mit KH-zuführenden Produkten essenziell.

GH – Gesamthärte: Der Mineraliengehalt

Die Gesamthärte (GH) umfasst die Konzentration aller Erdalkalimetalle, insbesondere Calcium und Magnesium. Diese Mineralien sind wichtig für Fische und Wirbellose, aber auch für das Pflanzenwachstum.

Empfohlene GH-Werte liegen meist zwischen 6 und 14 °dGH. Für Weichwasserarten wie Skalare oder Salmler dürfen es auch 3–6 °dGH sein.

Nitrit (NO₂) – hochgiftig schon in Spuren

Nitrit entsteht als Zwischenprodukt bei der Umsetzung von Ammonium durch Bakterien. Bereits geringe Mengen können für Fische tödlich sein. In einem gut eingefahrenen Aquarium sollte der Nitritwert dauerhaft unter der Nachweisgrenze liegen.

Ein zuverlässiger Schnelltest wie der JBL Nitrit-Test gehört daher zur Grundausstattung. Bei erhöhten Werten helfen Wasserwechsel und der gezielte Einsatz von Filterbakterien wie ARKA Nite-Out II.


Skalare schwimmen in einem dicht bepflanzten Aquarium mit Wurzeln und Farnen
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Nitrat (NO₃) – wichtig, aber in Maßen

Nitrat ist das Endprodukt des Stickstoffkreislaufs und dient Pflanzen als Nährstoff. Zu hohe Konzentrationen (über 50 mg/l) können jedoch das Algenwachstum fördern und Fische belasten.

Bei dauerhaft hohen Nitratwerten solltest du über sparsameres Füttern, mehr schnellwachsende Pflanzen oder regelmäßige Teilwasserwechsel nachdenken. Auch spezielle Absorber oder Filtermedien können helfen.

Phosphat (PO₄) – Spurenelement, Algenfutter und Bakterien-Energie

Phosphat ist ein wichtiger Pflanzennährstoff, aber auch eine zentrale Energiequelle für viele nützliche Bakterien – insbesondere im Biofilter. Diese Mikroorganismen benötigen Phosphat für ihren Stoffwechsel und zur Vermehrung.

Dennoch gilt: Im Übermaß fördert Phosphat das Wachstum unerwünschter Algen. Werte über 0,5 mg/l können langfristig problematisch werden, besonders bei schwacher Bepflanzung oder hoher Futterbelastung.

In gut laufenden Aquarien mit ausgewogenem Nährstoffverhältnis wird Phosphat meist durch Pflanzen und Filterbakterien verbraucht. Bei Bedarf kannst du es gezielt mit ARKA Phos-Out 4 senken – aber bitte nicht vollständig entfernen.

Temperatur – unterschätzt, aber entscheidend

Die Temperatur beeinflusst den Stoffwechsel deiner Tiere und die Aktivität von Bakterien. Tropische Aquarien bewegen sich meist zwischen 24 °C und 27 °C. Achte darauf, dass die Temperatur auch nachts nicht zu stark abfällt.

Ein zuverlässiger Heizstab und ein genaues Thermometer sind Pflicht – und in den Sommermonaten ggf. auch ein Kühler.

Regelmäßig testen – aber mit Verstand

Wassertests sind wichtig – aber keine Wissenschaft für sich. Nutze sie vor allem zur Kontrolle bei Problemen, nach Neueinrichtung, bei Algen oder Tierverlusten. Für den Alltag reicht oft ein Blick auf KH, pH, Nitrat und Temperatur.

Komplettsets wie das JBL ProAquaTest Lab bieten eine gute Grundlage für regelmäßige Checks.

Zusammenhänge verstehen – Wasserwerte ganzheitlich sehen

Viele Wasserwerte beeinflussen sich gegenseitig. So hängt der pH-Wert stark von der KH ab, Nitrat wiederum steigt bei zu starker Fütterung und geringer Bepflanzung. Ein ganzheitlicher Blick ist entscheidend für eine stabile Aquarienbiologie.

Unser Tipp: Notiere deine Werte regelmäßig in einem einfachen Logbuch oder einer App – so erkennst du Veränderungen frühzeitig.

Zusammengefasst

Die wichtigsten Wasserwerte im Aquarium zu verstehen ist der Schlüssel zu einem gesunden, stabilen Lebensraum. Wer pH, GH, KH, Nitrit und Co. richtig deutet, kann Probleme frühzeitig erkennen und gezielt eingreifen – bevor es zu Fischverlusten oder Algenplagen kommt. Mit etwas Routine und den passenden Testsets wird die Wasseranalyse bald zur Selbstverständlichkeit.

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